Mallorca fährt ab dem 15. Juni den Tourismus wieder langsam hoch. Dann startet ein balearenweites Pilotprojekt mit bis zu 10.900 deutschen Urlaubern, die testweise auf den Inseln Urlaub machen dürfen. Die spanische Zentralregierung hat am Montagabend endlich grünes Licht für das Projekt gegeben, mit dem die Balearen zwei Wochen vor dem Rest Spaniens ihre Grenzen für ausländische Reisende wieder öffnen. Dabei müssen die Reisenden nicht notwendigerweise Urlauber sein. Es können auch deutsche Zweithausbesitzer einreisen, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela bei einer Pressekonferenz am Dienstagmittag mit. Mit dem Pilotprojekt soll getestet werden, wie der Tourismus und Reiseverkehr in Spanien künftig ablaufen könnte.
Laut Negueruela sollen die 10.900 Plätze über die Fluggesellschaften kontrolliert werden. Die Airlines müssen dafür ihre Flugnummern mit der jeweiligen Auslastung an die Balearenregierung übermitteln. Sobald die Maximalzahl erreicht ist, werde das Projekt gestoppt. Geplant ist, dass die Passagiere schrittweise auf die Insel kommen – verteilt über 14 Tage. Die Reisenden müssen mindestens fünf Nächte auf den Balearen bleiben. Der Rest Spaniens soll dann am 1. Juli seine Grenzen für ausländische Reisende öffnen.
Urlauber, die an dem Projekt auf Mallorca teilnehmen, werden dafür in vier ausgewählten Hotels an der Playa de Palma und Alcúdia untergebracht. Das Pilotprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Balearen-Regierung und den vier Hotelketten RIU, Iberostar, Garden und Viva. Auf deutscher Seite sind die Reiseveranstalter TUI, DER Touristik und Schauinsland Reisen beteiligt.
Gesundheitsbehörden überwachen Reisende
Ein entspannter Urlaub wird es aber indes wohl eher nicht. So bekommen die Passagiere bei Abflug in Deutschland einen Fragebogen, den sie während des Fluges ausfüllen müssen. Somit sollen mögliche Covid-19-Infizierte anhand der Symptome ausfindig gemacht werden. Bei Ankunft auf den Balearen wird bei den Reisenden die Temperatur gemessen. Darüber hinaus bekommen alle Ankommenden eine Textnachricht auf ihr Handy mit allen wichtigen Notrufnummern auf den Balearen und mit Anweisungen, was im Fall einer möglichen Infektion zu tun ist. Während ihres Aufenthalts werden die Urlauber zudem für weitere Kontrolle von den Gesundheitsbehörden kontaktiert.
In den Hotels gelten zudem strenge Hygiene- und Sicherheitsregeln. Gäste und Hotelmitarbeiter sind angehalten, Abstand zu halten und direkten Kontakt zu vermeiden, Hotelbereiche sollen regelmäßig desinfiziert werden und auch in den Hotelrestaurants wird es keinen normalen Büffetbetrieb geben.
Die normale Quarantänepflicht, wonach sich alle nach Spanien Einreisenden in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen, wird im Rahmen des Pilotprojekts aber wegfallen. Auf die Maskenpflicht will Spanien jedoch nicht verzichten – und das ebenfalls bis es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, ließ der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez zuletzt verlauten. Damit müssten auch Mallorca-Urlauber im Sommer immer dann eine Maske tragen, wenn der Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Zumindest am Strand und in Restaurants darf die Maske abgenommen werden.